Eine kaputte Nähmaschine...
- Details
- Veröffentlicht in der Kategorie: Täglicher Wahnsinn
- am 2.Februar 2016
... kann einem schon den Schlaf rauben. Bei mir wohnen zwei Maschinchen. Eine habe ich mir vor gut 10 Jahren angeschafft, die zweite ist ein Erbstück und noch nicht lange in meinem Besitz. Letztes Jahr habe ich das Erbmaschinchen ausprobiert und sie stellte sich als Jersey-Näh-Wunder heraus. Sie hat einen verstellbaren Füßchendruck und als Feature noch ein paar Stiche die meine erste Maschine nicht hat. Aber nach kurzer Zeit klemmte irgendwas, die Nähprogramme am Drehrad ließen sich trotz drehen nicht mehr verstellen und der Unterfaden machte Fadensalat. Also das Maschinchen an allen Teilen an die man so drankommt geölt, aber geholfen hat das nichts. Dann haben wir (also mein Mann mit meinem seelischen Beistand) das Ding aufgeschraubt und innen auch mal alles ein wenig geölt. Irgendwie lief sie dann auch wieder.
Da ich aber nicht so oft Jersey nähe stand sie nun wieder eine Weile in der Ecke. Bis vor ein paar Tagen, als ich die Nackenrolle genäht habe. So ungefähr 80cm Naht machte sie auch noch mit, dann ging nichts mehr. Das Handrad ließ sich nicht mehr drehen und man hörte ein quälendes Surren.
Also Maschinchen weggestellt und die Nackenrolle mit meiner ersten Maschine fertig genäht. Von da an hab ich das Erbmaschinchen nicht mehr aus dem Kopf bekommen. Es konnte einfach nicht sein das sie nicht mehr geht. Geräte fliegen bei uns nicht einfach in den Müll, es sei denn sie sind wirklich Müll. Gestern hab ich dann einen Schraubendreher in die Hand genommen.
Dann springt der natürliche Instinkt von meinem Mann an er verspürt irgendwie den Grund mir helfen zu wollen. Das sieht dann meistens so aus das er schraubt und ich hübsch aussehe :D
Er hat die Maschine aufgemacht und erstmal alles ordentlich mit dem bekannten Multifunktionssprühöl eingesprüht. Darf man eigentlich nicht, aber kaputter als kaputt geht ja eh nicht mehr. Um kurzfristig die Teile zu schmieren gehts aber. Das Maschinchen lief dann auch wieder, aber nur auf Sparflamme. Es war wie als wenn das Handrad sich selbst festzieht und am Ende ganz blockiert. Dann haben wir ein Auge auf die Schnecke der Antriebswelle geworfen. Merkwürdigerweise saß die nicht wie man es vermuten würde diekt unter dem Zahnrad. Da an diesem Teil auch die mechanische Steuerung der Programme der Maschine danhängt, erklärt das auch, warum die Programme schon mal zickig waren. Mit zwei Madenschrauben und ein ein bißchen Gewalt sitzt die Schnecke nun mittig unter dem Zahnrad. Nach dem Festschrauben ein erneuter Funktionstest. Und
TADAAAAAA..... Sie funktioniert wieder wie neu!
Nun war sie aber vollständig mit einem Zeuch eingesprüht was da eigentlich nicht reingehört. Also hab ich mich auf die Socken gemacht in einen Autoteileladen und ne kleine Tube Multifunktionsschmierfett gekauft. So ein transparent-gelbliches Fett welches auch bei mehr Temperatur nicht unten aus der Maschine läuft. So ein Zeuch hab ich auch schon in meinem uralten Küchenmixer gesehen (Der ist über 35 Jahre alt und funktioniert tadellos). Dann kann es für die Nähmaschine nicht so verkehrt sein. Nach dem Einfetten aller Teile und dem Zusammenschrauben habe ich nun wieder eine tadellos funktionierende Nähmaschine *freu*.
Natürlich sollte man so einen Blödsinn eigentlich nicht machen. Besser ist es, wenn man sein Maschinchen retten will, diese in eine Fachwerkstatt zu bringen. Es kann gefährlich sein innen an der Maschine rumzufummeln. Mein Mann ist Fachmann für Strom und Elektronik, allein hätte ich die sicher nicht repariert bekommen.